Gedanken zu meiner Arbeit

Vor etwa 15 Jahren habe ich in dem Buch „Gestaltete Themen“ meine Ohnmacht, die Zwänge und die Nöte so beschrieben:

So lasse ich meine Plastiken reden, in der Hoffnung, dass sie einsichtig werden.

Und heute sind meine Ängste nicht kleiner geworden,ich sehe aber, dass ich immer mehr Menschen durch meine Plastiken zum Nachdenken bewegen kann. Man nimmt meine Provokationen. Die Hoffnung, die ich nie verloren hatte,sie wächst von Gespräch zu Gespräch. Aber, ich werde mich auch weiterhin mit dem Menschen beschäftigen, der Mensch wird im Mittelpunkt meines Schaffens stehen, und damit die Umsetzbarkeit der Ängste, der Hoffnungen,der Gefühle der Einsamkeit, der Liebe und der Lust.

Ich zeige die Verletzungen, Verwundungen der Menschen und der Welt. Aber hinter dieser Deformation erscheint auch immer das Bild einer besseren Welt. Liegt hier die provozierende Kraftmeiner Skulpturen? Andere werden entscheiden müssen, ob sie sich durch die Kraft des Aus-drukks,der Gebrechlichkeit, der Verletzlichkeit in ihren Bann ziehen lassen.

Ich werde weiter kämpfen für eine heile Welt und kämpfen für den Frieden, wurde ich doch ausgezeichnet als erster Künstler von Artists for Peacemit einer Ausstellung im Palais des Nations der Vereinten Nationen in Genf. Ich sehe das als meine Verpflichtung, und ich werde weiterhin das machen, was ich zu sagen habe, egal ob ich Lob oder Tadel ernte.

Erich Sauer