Bronze, 2004, 270 cm

wir haben alle alles in uns: das gute wie das böse. das gute sehen wir in uns, das böse in den anderen.

ZWIE-SPALT

unserer seele: wir lieben das schöne und zerstören es. wir lieben unser leben und zerstören es, wir wollen den geist, aber auch die lust. wir empfinden den reichtum als eine schande, wenn wir arm sind, aber armut auch. wenn wir reich sind, ebenso, wir ergärn uns, wenn sich andere freuen. und wir freuen uns, wenn sich andere ärgern. wir wissen, dass wir unrecht tun, und tun es trotzdem, wir wollen den himmel und klammern uns an die welt. man soll uns enseren erfolg nicht neiden und neiden anderen den erfolg, wir hassen, was wir nicht verstehen, und verstehen nicht, warum man uns hasst. wir sind böse und wissen nicht, warum, aber wenn wir gut sind, dann wissen wir auch, warum: wir sind MENSCHEN!

die kunst ist in mir,  ich trage sie nach außen. ich bin im inneren eitel und im äußeren uneitel. ich sehe was, was du nicht siehst, und mache es dir sichtbar, ich will dein geld nicht, aber ich brauche es, das zwingst mich zu arbeiten, wie ein innere drang mich zwingt, mein innerstes nach außen zu kehren und es sichtbar zu machen, du spürst meinen ZWIE-SPALT, aber du kannst ihn nicht sehen, mein unterbewusstsein lenkt mit die hände und formt, was nie formbar schien, das ist des künstlers gabe, die er weitergeben muss, verstehen kannst du nicht, wie der künstler geschaffen hat, aber du solltest dich freuen, dass er es gebildet hat, und sein werk respektieren, ohne zu versuchen, es lächerlich zu machen, nur weil du es nicht verstehst, denn sonst bist du lächerlich, mach dich nicht groß und die kunst klein, denn du wirst nie deren höhe erreichen, die kunst, wenn due sie akzeptierst, gibt dir trost, und du darfst sie kaufen, aber nie den KÜNSTLER!

Lutz Backes
Karikaturist und Author Nürnberg

DER MENSCHLICHE ZWIE-SPALT 
In zwei eherne Säulen gegossen
zusammengehörig
doch nie zusammenkommen.